Oxyvenierung: Sauerstofftherapie nach Regelsberger

Seit dem 19. Jahrhundert wissen Mediziner, dass Sauerstoff im Blutkreislauf positive Wirkungen auf die Zellgesundheit hat. In den 60er Jahren entwickelte der Arzt Dr. Hans-Stefan Regelsberger die Methode, mit sehr dünnen Nadeln kontrolliert und langsam Sauerstoff intravenös zu verabreichen.

Bei dieser heute weltweit anerkannten Therapie wird die Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff verbessert. Es bilden sich vermehrt weiße Blutkörperchen (Leukozyten), die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem unterstützen.
Zudem wird durch den Sauerstoff die Produktion von Prostacyclin angeregt, einem körpereigenen Stoff, der die Durchblutung verbessert.

Die Zellfunktionen werden verbessert, das Immunsystem stabilisiert und der oxidative Stress wird verringert.

In dieser Animation sieht man ein Sauerstoffbläschen (hellblau) und um es herum die dadurch neu gebildeten eosinophilen Leukozyten. (Animation: © Oxyven)

So funktioniert die Oxyvenierung

Sauerstoffbläschen

Der Sauerstoff gelangt in Form kleiner Bläschen ins Blut. Ein Teil bindet sich an den roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), wodurch das Blut hellrot wird, ein Teil bleibt als Bläschen erhalten.

Immunreaktion

Die Bläschen werden vom Körper als „fremd“ erkannt. Das führt zu einer Vermehrung von eosinophilen Leukozyten (weißen Blutkörperchen) im Blut, was als Eosinophilie bezeichnet wird. Diese Reaktion ähnelt der Abwehr von Parasiten, wie sie in der „Hygiene-Hypothese“ beschrieben wird. Im Gewebe verschwinden die Eosinophilen dagegen, wodurch dort Entzündungen vermindert werden können (z.B. bei Allergien, Asthma…)

Prostacyclin

Die Oxyvenierung regt die Produktion von Prostacyclin an, einem Stoff, der die Blutgefäße erweitert, Entzündungen hemmt, das Gewebe schützt und allergische Reaktionen reduziert.

Antioxidative Wirkung

Kleine Sauerstoffdosen fördern antioxidative Enzyme (z. B. Glutathionperoxidase, Paraoxonase-1, Hämoxygenase-1), die den Körper vor schädlichem oxidativen Stress schützen.

Entzündungshemmung

Die Therapie senkt entzündungsfördernde Stoffe (z. B. Tumornekrose-Faktor-alpha) und stärkt antientzündliche Mechanismen, ähnlich wie eine Immuntherapie zur Desensibilisierung bei Allergien.

Fragen und Antworten zur Oxyvenierung

  • Bei welchen Erkrankungen und Beschwerden kann Oxyvenierung eingesetzt werden?
    • chronische Entzündungen.
    • arterielle Durchblutungsstörungen.
    • Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
    • Allergien.
    • Hauterkrankungen (etwa atopische Dermatitis/Neurodermitis, Psoriasis, chronische Ekzeme, allergische Dermatitis).
    • neurodegenerative Erkrankungen (Alzheimer u.a.).
    • Erschöpfungssyndrom nach COVID-19-Impfungen ("PostVac").
    • Artheriosklerose.
    • Insulinresistenz /Diabetes.
    • Schlafstörungen.
    • allgemeine Schwäche und Energielosigkeit.
  • Wie wird die Oxyvenierung durchgeführt?
    • Durchführung: Mit dem Oxyven®-Gerät werden in unserer Praxis 3–30 ml Sauerstoff langsam (1ml/Minute) über eine dünne Kanüle ins Blut gegeben. Die Behandlung ist einfach und kann von geschultem Personal durchgeführt werden.

    • Dauer: Die Dauer der einzelnen Behandlung steigt langsam an. Die erste Sitzung dauert meist nur ca. 2-3 Minuten, in der Folge werden die Sitzungen länger bis zu etwa 30 min. Dauer, wenn der Körper sich auf die Aufnahme des Sauerstoffs einstellt. Nach jeder Sitzung ruhen die Patienten noch 20 Minuten bei uns in der Praxis.

    • Gesamtdauer der Therapie: Die Sitzungen sollten in enger Taktung nacheinander erfolgen, um eine gute Wirkung zu erzielen. Eine Erstbehandlung dauert bei uns 2 Wochen (5x wöchentlich). Danach folgen evtl. Nachbehandlungen (alle 2 Wochen), je nach Krankheitsbild.

  • Ist die Behandlung sicher?

    Der Laie denkt bei "Luft in der Vene" gern an die Gefahr einer Embolie. Diese Gefahr gibt es bei der Oxyvenierung aber nicht. Die Sauerstoffbläschen und die zugeführte Sauerstoffmenge sind extrem klein und können keine Embolien auslösen.

  • Hat die Oxyvenierung Nebenwirkungen?

    Nebenwirkungen wie man sie von pharmakologischen Therapien kennt, gibt es bei der Oxyvenierung nicht. Als seltene, aber harmlose Begleiterscheinungen können Hustenreiz, vorübergehende Müdigkeit, leichte Gesichtsrötung oder ein leichtes Druckgefühl auf dem Brustkorb sein, die aber schnell wieder verfliegen.

  • Was sollte man als Patient beachten?

    Da die Oxyvenierung die Durchblutung stark verbessert und dadurch vermehrtes Wasserlassen gefördert werden kann, ist es empfehlenswert, an den Behandlungstagen ausreichend Wasser zu trinken. Sie sollten vor und nach der Behandlung mindestens je eine Stunde lang auf das Rauchen verzichten - idealerweise stellen Sie das Rauchen während der gesamten Behandlungszeit ein. Und danach auch ;) Reduzieren oder vermeiden Sie den Genuss von Alkohol, Kaffee und schwarzem Tee während der Behandlungszeit. Körperliche Anstrengung wie Leistungssport, Saunagänge o.ä. sollten Sie nach der Oxyvenierung vermeiden.

    Die Oxyvenierung darf nicht durchgeführt werden bei akuten Erkrankungen, hohem Fieber, Lungenentzündung, Herzinfarkt, Schlaganfall, AMD oder in der Schwangerschaft.

    Alle wichtigen Hinweise geben wir Ihnen vor dem Beginn einer Oxyvenierungstherapie selbstverständlich mit.

    Sie können die Hinweise auch hier als PDF herunterladen.