Sauerstoff-Therapie für gesunde Zellfunktionen

Viele Patienten unserer Praxis haben schon von den Mitochondrien gehört. Diese kleinen Kraftwerke in jeder Zelle unseres Körpers sind ein Schlüssel zur Behandlung vieler Erkrankungen.
Allerdings leiden unsere Mitochondrien häufig. Sie leiden wenn wir Stress erfahren, sie leiden unter Mikronährstoff-Mangel, sie leiden, wenn wir kohlenhydratreich essen oder auch, wenn unser Körper z.B. mit Antibiotika behandelt wird. Sie machen schlapp und können dann nicht mehr so viel ATP (unseren "Energie-Grundstoff") bilden, was wiederum uns schlaff und kraftlos macht.
Schlimmer noch: Wenn Mitochondrien so schlapp machen, produzieren sie freie Radikale. Diese freien Radikale schädigen die Mitochondrien selbst und sie können Entzündungen im Körper auslösen oder verschlimmern.

Die IHT (Intermittierende Hypoxie-Therapie) und ihr Wechsel von Sauerstoffmangel zu normaler Sauerstoffversorgung und zurück sorgt dafür, dass sich die schlappen, nicht mehr leistungsfähigen Mitochondrien auflösen. Die Therapie stimuliert die gesunden Mitochondrien sich zu vermehren und macht die Zelle dadurch wieder leistungsfähig.
Man sollte diese Therapieform allerdings eher als Training begreifen. Es ist so ähnlich als würden wir die Mitochondrien in´s Fitnessstudio schicken, damit so dort trainieren.
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Höhentraining für die Zellen

Normale Atemluft hat einen Sauerstoffgehalt von rund 21%. Wir fahren bei der IHT in den Bereich von etwa 14% abwärts und anschließend wird der Sauerstoffgehalt wieder erhöht. Beides sind Bereiche, die sich beim Atmen kaum anders anfühlen als der Normalfall - auf einem Langstreckenflug z.B. haben Sie eine Sauerstoffsättigung von 15%.

Trotzdem reichen diese wechselnden Sauerstoff-Werte aus, um einen massiven Trainings-Effekt für die Mitochondrien zu erzielen. Die Leistungs- und besonders auch die Regenerationsfähigkeit des Körpers wird dadurch enorm gefördert.

Die Patienten tragen bei der Therapie ihre persönliche Atemmaske. Eine Sitzung dauert normalerweise rund 40 min, in denen Sie endlich mal guten Gewissens entspannen können.

Dr. med. Sybille Freund erklärt die IHT

In diesem Video erklärt Dr. med. Sybille Freund, wie Höhentraining funktioniert, was dabei in den Zellen vor sich geht und weshalb das zu unserer Gesundung beitragen kann.

*In diesem Video wird manchmal noch die alte Bezeichnung IHHT verwendet.

Studien zur IHT und ihrer Anwendung

In vielen Studien wurde nachgewiesen, welche Rolle die Mitochondrien bei der Bekämpfung von Krankheiten spielen können. Hier beispielhaft ein paar positive Studien zu Themen wie:

Fettstoffwechselstörungen
(zu viel Cholesterin oder Triglyceride): Pflugers Arch. 2019 Jul;471(7):949-959. doi: 10.1007/s00424-019-02273-4. Epub 2019 Apr 13.
Intermittent normobaric hypoxia facilitates high altitude acclimatization by curtailing hypoxia-induced inflammation and dyslipidemia.
Gangwar A1, Pooja1, Sharma M1, Singh K1,2, Patyal A1,3, Bhaumik G1, Bhargava K1, Sethy NK4.

(Kindliches) Asthma bronchiale:
EFFECT OF INTERVAL HYPOXIC TRAININC ON THE QUALITY OF LIFE OF CHILDREN WITH BRONCHIAL ASTHMA
Geppe N.A., Kurchakova T.V., Bogdanova T.A.

Morbus Parkinson:
[Respiratory regulation during adaptation to intermittent hypoxia in patients with Parkinson disease]. [Article in Ukrainian] Serebrovs'ka TV1, Kolesnikova IeE, Karaban' IM.
Koronare Herzerkankung (Angina pectoris bis Herzinfarkt)
Adaptations following an intermittent hypoxia-hyperoxia training in coronary artery disease patients: a controlled study. Glazachev O1, Kopylov P1, Susta D2, Dudnik E1, Zagaynaya E1.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
Exp Biol Med (Maywood). 2016 Sep; 241(15): 1708–1723.
Published online 2016 Jul 12. doi: 10.1177/1535370216657614
PMCID: PMC4999622
PMID: 27407098
Intermittent hypoxia training as non-pharmacologic therapy for cardiovascular diseases: Practical analysis on methods and equipment
Tatiana V Serebrovskaya1 and Lei Xicorresponding author2,3

Hoher Blutdruck:
Serebrovskaya,T. et al., 2008. Intermittent Hypoxia: Cause of or therapy for systemic hypertension. Exp Biol Med (Maywood) June 2008 233: 627-650

Demenz:
Alzheimers Dement (N Y). 2017 Feb 8;3(1):114-122. doi: 10.1016/j.trci.2017.01.002. eCollection 2017 Jan.
Intermittent hypoxic-hyperoxic training on cognitive performance in geriatric patients.
Bayer U1, Likar R2, Pinter G1, Stettner H3, Demschar S2, Trummer B2, Neuwersch S2, Glazachev O4, Burtscher M5.

Metabolisches Syndrom:
[Interval hypoxic-hyperoxic training in the treatment of the metabolic syndrome].
[Article in Russian] Glazachev OS, Zvenigorodskaia LA, Dudnik EN, Iartseva LA, Mishchenkova TV, Platonenko AV, Spirina GK.

Prädiabetes:
Intermittent hypoxia training in prediabetes patients: Beneficial effects on glucose homeostasis, hypoxia tolerance and gene expression. Serebrovska TV1, Portnychenko AG1,2, Drevytska TI1,2, Portnichenko VI1,2, Xi L3,4, Egorov E5, Gavalko AV6, Naskalova S6, Chizhova V6, Shatylo VB6.

Alkoholentzug:
Intermittent Hypoxia Training: Powerful, Non-Invasive Cerebroprotection Against Ethanol Withdrawal Excitotoxicity
Marianna E. Junga and Robert T. Malletcorresponding authorb

Muskel- und Ausdauertraining:
Mankowska,I., et al.(2013). Effects of Intermittent Hypoxia on oxygen-dependent processes in skeletal muscle under endurance training. In: Intermittent Hypoxia: From molecular mechanism to clinical applications, Serebrovskaya,T.,Xi,L. (Hrsg.) 1.Aufl., New York: Nova Science Publishers,Inc., S.519-533

Psoriasis, Neurodermitis, Allergien, Arthritis und andere autoimmune Prozesse:
Physiological and Biological Responses to Short-Term Intermittent Hypobaric Hypoxia Exposure: From Sports and Mountain Medicine to New Biomedical Applications Ginés Viscor,1,* Joan R. Torrella,1 Luisa Corral,2 Antoni Ricart,2 Casimiro Javierre,2 Teresa Pages,1 and Josep L. Ventura2

Gewichtsreduktion, Umstellung des Fettstoffwechsels:
Low intense physical exercise in normobaric hypoxia leads to more weight loss in obese people than low intense physical exercise in normobaric sham hypoxia.
Netzer NC1, Chytra R, Küpper T.
Boyer J and Blume FD. Weight loss and changes in body composition at high altitude. J Appl Physiol 1984; 57:1580–1585